Vorgeschlagene Änderungen für "Antrag HV 18.4."

Originalversion

Entwurf Antrag an die Hauptversammlung

Die Hauptversammlung möge beschließen:

Pankow progressiv

  1. Jahrestag der Befreiung

Die LINKE Pankow gedenkt heute, am 18.4.2015, der Befreiung Berlins vom deutschen Faschismus vor 70 Jahren durch die Soldaten und Soldatinnen der Roten Armee und der Alliierten im Mai 1945. Wir verneigen uns vor jenen, die um Kampf um die Befreiung von der faschistischen Barberei millionenfach ihr Leben im Kampf um die Freiheit Europas verloren, ihr Leben riskierten, ihre Gesundheit ruinierten und ihre Seelen unaussprechlichen Qualen aussetzen. Wir erteilen jedem Ethnisierungsversuch der Befreiungstat eine deutliche Absage. Die Erinnerung an die Befreiung vom Faschismus steht ebenso wie der deutsche Faschismus selbst singulär in der Geschichte. Im Gedenken an den Holocaust und an die Befreiung vom Faschismus verbietet sich jede Inrechnungstellung aktueller nationalstaatlicher Politiken. Die Held*innen und Opfer von damals wie ihre Hinterbliebenen und Nachgeborenen stehen in keiner Weise in Verantwortung für Das Handeln ihre Regierungen heute. Die Lehren aus der Geschichte, das Primat der Verhinderung ihrer Wiederholung sind nicht relativierbar. Das dem entsprechende Gedenken darf nicht unter den Vorbehalt aktueller politischer Opportumitäten gestellt werden. Der zweite Weltkrieg und alle ihn begleitenden Ereignisse sind der denkbar ungeignetste Gegenstand geschichtspolitischer Intrumentailsierung. Jeder Versuch ist Verhöhnung der Opfer.

An der Seite der Geflüchteten im Bündnis mit „Pankow hilft“

Die LINKE.Pankow bekräftigt ihren Standpunkt an der Seite der Geflüchteten, die in Berlin Schutz suchen. Wir bleiben bei unserer scharfen Kritik der Containerunterkünfte und sagen gleichzeitig ernergisch allen unseren Widerstand an die gegen Flüchtlinge mobilisiern. Mit dem Konzept der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin „Ankommen- Teilhaben- Bleiben“ hat die Berliner LINKE als erste Partei Berlins ein integriertes, ressortübergreifendes Papier zum Umgang mit den Schutzsuchenden vorgelegt. Dieses Konzept wurde und wird mit interessierten Akteuren der Berliner Flüchtlingspolitik und anderen Partner*innen aus der Stadtgesellschaft diskutiert, um Leerstellen zu identifizieren, es zu qualifizieren und seine grundlegenden Thesen in eine breitere Öffentlichkeit zu tragen. Die LINKE. Pankow betielgit sich durch geeingente Maßnahmend er Öffentlochektisarbeit aktiv daran, dieses Konzept innerparteilich und nach aussen bekannt zu machen, dass durch folgende Schwerpunkte gekennzeichnet ist:

  1. Bleibeperspektive von Anfang an schaffen Berlin braucht ein offenes Konzept, das Abschied nimmt von der Abschreckungs- und Ausgrenzungspolitik, das den sozialen Zusam menhang der Stadt stärkt und Neuankömmlinge in die Lage versetzt, sich so bald wie möglich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Ihre Kompetenzen und mitgebrachten Qualifikationen müssen anerkannt und alle Möglichkeiten einer schnellen Aufenthaltsgewährung ausgeschöpft werden.

  2. An den Lebenslagen orientieren Asylsuchende und Flüchtlinge sind keine homogene Gruppe. Sie bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit, kommen als Familie oder als Einzelne, stehen in Berlin allein da oder haben hier bereits ein Netzwerk von Bekannten und Verwandten. Viele Flüchtlinge werden ihren Weg in das neue Leben ohne große Schwierigkeiten selbst meistern, wenn sie nicht durch staatliche Abwehrmaßnahmen davon abgehalten werden. Andere werden Unterstützung brauchen. Ein offenes Aufnahme- und Integrationskonzept setzt an diesen Lebenslagen an und hält Unterstützung dort bereit, wo sie nötig ist.

  3. Zivilgesellschaft unterstützen Die Bürgerinnen und Bürger Berlins reagieren mit großer Solidarität auf die Flüchtlinge. Gemeinsam mit den professionellen Netzwerken sind sie ein Garant für die weltoffene Stadt und ein Bollwerk gegen eine Politik der Stigmatisierung und Ausgrenzung. Diese zivilgesellschaftlichen Initiativen müssen in die Entwicklung von zukunftsweisenden Konzepten gleichberechtigt einbezogen werden. Die Ressentiments gegenüber Flüchtlingen, die bis in das bürgerliche Lager hineinreichen, gehören geächtet.

  4. Koordination und strategische Ausrichtung verbessern Flüchtlingspolitik ist ein Querschnittsthema – sie fordert den Bausenator ebenso wie die Schulsenatorin, den Innensenator wie den Gesundheitssenator, die Arbeitssenatorin wie Bürgermeister und Stadträtinnen und Stadträte. Erst Kooperation, Steuerung und Berichterstattung stellen sicher, dass die Umsteuerung gelingt, die einzelnen Maßnahmen ineinandergreifen und Ressourcen dort ein gesetzt werden, wo sie notwendig sind.

  5. Für eine andere Flüchtlingspolitik im Bund und in Europa aktiv werden: Viele der auf Ausgrenzung ausgerichteten, repressiven Regelungen gegen Flüchtlinge sind Bundesgesetz. Wir setzen uns dafür ein, das Abschottungssystem der Europäischen Union abzubauen. Nicht die Grenzen, die Geflohenen müssen geschützt werden, deshalb ist die EU-Grenzschutzagentur Frontex abzuschaffen. Wir wollen das Dublin-System verändern, damit Geflüchtete ihr Aufenthaltsland selbst bestimmen können und es zu einem fairen Ausgleich zwischen den EU-Staaten kommt.

Mitglieder der Bezirksverbandes sind bereits Teil der Initiativen rund um die Pankower Gemeinschaftsunterkünfte dun arbeiten engagiert in der neu gegründeten LAG Partizipation, Integration und Flüchlungspolitik des Landesverbandes mit. Wir laden unsere Mitglieder und Sympatsiant*innen ein, weiterhin nach Initiativen in ihrem Umfeld Ausschuss zu halten, den Kontakt aufzunehmen und sich mit und in den Initiativen zu engagieren. Wenn das alte Motto von der Solidarität als Zärtlichkeit der Völker jamals Sinn gemacht hat, dann hier und heute in der aktiven Flüchtlingsarbeit.

„Das muss drin sein“ – DIE LINKE startet Kampagne

„Das muss drin sein – Leben ohne Zumutungen“ – hinter diesem provokativen Motto verbirgt sich eine Initiative der LINKEN, die einen Schwerpunkt der Arbeit der Partei bilden soll: eine Kampagne gegen prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen.

Mit dem Begriff „prekär“ verbinden viele Menschen unterschiedliche Erfahrungen: Unsicherheit, Zukunftsangst, vor lauter Stress krank zu werden, das Gefühl, aus dem „Hamsterrad“ nicht mehr raus zu kommen, die eigene Zukunft nicht planen zu können, das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass etwa 25 % der Arbeitsverhältnisse heute als prekär bezeichnet werden müssen:

  1. Das Einkommen reicht nicht, um über die Runden zu kommen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, niedrige Einkommen führen zu niedrigen Renten und so zu Altersarmut.

  2. Hyperflexible Arbeitsanforderungen, chronischer Stress und Überlastung durch Überstunden machen krank.

  3. In unterschiedlichen Formen prekärer Arbeit wie Leiharbeit, Werkverträgen, Mini-Jobs oder Solo-Selbständigkeit ist es kaum möglich, die eigene Zukunft planen zu können.

4.Quer durch die Industrie, den Dienstleistungsbereich und Teile des Öffentlichen Dienstes ist das Gesicht der Arbeitsgesellschaft heute auch prekär - von der Reinigungs- und Baubranche bis hin zur Pflege- und Gesundheitsversorgung, von der Exportindustrie bis hin zur Kreativwirtschaft und Universitäten.

5.BerufseinsteigerInnen kennen fast nur noch befristete Arbeitsverträge, viele hängen in Schleifen von befristeten Verträgen und Werkverträgen.

Für ein Drittel der Bevölkerung ist der Alltag von permanenter und existentieller Unsicherheit geprägt. Dazu tragen auch steigende Mieten und Energiekosten, die Doppel- oder Dreifachbelastung vor allem vieler Frauen, die sich um Job, Kinder und Familienangehörige kümmern müssen, die Ausgrenzung von Erwerbslosen durch die zu niedrigen Hartz-IV- Regelsätze und durch die Sanktionspraxis der Jobcenter, durch zunehmende Altersarmut. Oft kommen unterschiedliche Ursachen für Prekarität und gesellschaftliche Ausgrenzung zusammen: wie bei Menschen mit Behinderungen, die in Werkstätten für Niedriglöhne arbeiten oder bei MigrantInnen, die unter prekären Bedingungen auf dem Bau oder in der Pflege arbeiten. Eine gemeinsame Erfahrung der Prekären ist, dass der Alltag immer mehr zu einer Zumutung wird und eine selbstbestimmte Zukunftsplanung schwer bis unmöglich ist.

Da die Folgen der Prekarisierung weit über die unmittelbar Betroffenen hinaus wirken, geht es der Partei darum, mit der Kampagne die Breite der Bevölkerung anzusprechen. Prekäre Jobs wirken als Druck auf die Löhne insgesamt. Ein wichtiger Grund für prekäres Leben ist, dass die öffentliche Daseinsvorsorge, der Zugang etwa zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Wohnen durch jahrelange neoliberale Politik ausgehöhlt wurde. Prekarisierung und die zunehmende Spaltung von Arm und Reich untergraben die Grundlagen der Demokratie. Dagegen arbeiten wir für ein solidarisches Bündnis von Erwerbslosen, prekär Beschäftigten und tariflich noch abgesicherten Kernbelegschaften. Um dieses solidarische Bündnis drehen sich auch die Forderungen der Kampagne. Im Mittelpunkt stehen Forderungen, deren Durchsetzung konkrete Verbesserungen der Arbeits- und Lebensverhältnisse für große Teile der unteren und mittleren Schichten bedeuten soll: eine sanktionsfreie Mindestsicherung statt Hartz IV, das Verbot sachgrundloser Befristungen, die gleiche Bezahlung von LeiharbeiterInnen, die geschlechtergerechte Umverteilung und Verkürzung der Arbeit, eine wirksame Deckelung der Mieten und Energiepreise, mehr Personal für gute Bildung, Gesundheitsversorgung und Pflege.

Die Kampagne will nicht nur das gesellschaftliche Bewusstsein für die Zumutungen des prekären Arbeitens und Lebens schärfen, sondern hat zum Ziel, für die Forderungen gesellschaftliche Mehrheiten zu schaffen. Vorbild ist dabei auch der jahrelange Kampf für den Mindestlohn. Vor Jahren hatten Teile der Gewerkschaften, soziale Initiativen und die LINKE begonnen Druck für die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns zu machen. Am Ende kam auch die CDU-geführte Bundesregierung nicht mehr an der gesellschaftlichen Mehrheit für den Mindestlohn vorbei. Solche Mehrheiten zu bilden, braucht langen Atem. Die Kampagne gegen prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse ist daher auch auf mehrere Jahre ausgerichtet. Für politische Parteien, denen oft vorgeworfen wird, nur von Wahlkampf zu Wahlkampf zu denken, kein kleiner Schritt. Auch bei der Planung und Umsetzung der Kampagne geht die Partei neue Wege. Die Schwerpunkte und Forderungen wurden im Vorfeld breit in der Partei in Workshops und Beratung mit den Kreisverbänden diskutiert.

Die LINKE. Pankow beteiligt sich an der Ausgestaltung und Umsetzung dieser Kampagne. Berlin und insbesondere der Bezirk Pankow sind in ganz besonderem Ausmaß von prekären Lebensverhältnissen geprägt. Von jungen Berufseinsteigerinnen und -einsteigern häufig noch nicht als Belastung und eher als Chance und berufsbiographische Selbstverständlichkeit empfunden, werden prekäre Lebensverhältnisse als Dauerzustand durchaus problematisiert. Der hohe Grad an Individaualisierung und Digilaisierung im Bereich von Dienstleistungen und kreativwirtschaft machen aber eine solidarische Auseinandersetzung mit diesen Zumutungen neoliberaler Gesellschaftszurichtung zunehmend schwierig. Die LINKE bietet sich als Plattform und Partnerin dieser Auseinandersetzugen an. Dazu bildet die LINKE.Pankow eine Kampagenteam aus Vertreter*innen des Bezirksvorstandes sowie aus mehreren Basisstrukturen, die im Auftrag der Hauptversammlung gemeinsam mit der Landesebene, die Kampagne für Pankow mitentwickeln und verbreiten. Der Landesverband hat mit seinem Beschluss „Gute Arbeit für Berlin“ des 5. Landesparteitages bereits wichtige Bausteine für die landeseitige Untersetzung der Kampagne erarbeitet. Sie sollen in eine Ausformulierung der Kampagne auch mit Blick auf die Wahlen 2016 Eingang finden.

Personalgewinnung 2016 jetzt beginnen

Die LINKE. Pankow beginnt frühzeitig mit der Personalentwicklung für die Wahlen zu BVV und zum Abgeordentenhaus in 2016. Gerade bei der Gewinnung von Kandidatinnen und Kandidaten für die BVV untenehmen wir besondere Anstrengungen. Hier sind nicht nur geeingete Kandidatinnnen für die Tätigkeit als Bezirksverordnete zu gewinnen, sondern auch für die Tätigkeit als Bürgerdeputierte. Es hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, daß die kommunalpolitische Arbeit einerseits in ihrer zeitlichen Beanspruchungen unterschätzt wird, als auch in ihrem inhaltlichen und politischen Herausfordungen nicht genug Würdigung erfährt. Bei der Gewinnung von Frauen und jüngeren Genossinnen als Mitstreiter*innen in der Kommunalpolitik müssen wir verstärkte Bemühungen unternehmen. Dazu soll der Bezirksvorstand gemeinsam mit der BVV- Fraktion im ersten Halbjahr 2015 eine Veranstaltung durchführen, um grundsätzlich aufgeschlossenen Interessierten einen intensiven Einblick in die Arbeit der BVV zu ermöglichen und das interesse an Kommunalpolitik zu befördern. Darber hinaus sind die Basisorganisationen und Otsteilverbände gebeten, ihrerseits immer wieder zu prüfen, ob die Arbeit der BVV- Fraktion und ihre inhaltlche Begleitung schon überall den Stellenwert hat, der ihr als Kernbestandteil der Kümmererpartei gebührt.

Wahlprogrammerarbeitung

Die LINKE. Pankow beginnt im März 2015 mit einer kritischen Analyse zur Umsetzung der BVV- Wahlpgramms , unseres A-Z, der laufenden Legislaturpersiode als erstem Schritt zur Erarbeitung eines künftigen Programmes. Hierzu führen Beziirksvortand und BVV- Fraktion eine gemeinsame Klausurveranstaltung durch. Eine Programmgruppe aus Vorstand und Fraktion wird weiterhin eine Vorschlag erarbeiten, wie unter breitest möglicher Beteiligung von Basis und interessierter Öffentlichkeit ein neues kommunlapolitische Wahlpgramm erstellt werden kann. Der Hauptversammlung ist im Herbst 2015 zu berichten.

Der Text verglichen mit der Originalversion

1 Entwurf Antrag an die Hauptversammlung
2
3 Die Hauptversammlung möge beschließen:
4
5 Pankow progressiv
6
7 70. Jahrestag der Befreiung
8
9 Die LINKE Pankow gedenkt heute, am 18.4.2015, der Befreiung
10 Berlins vom deutschen Faschismus vor 70 Jahren durch die
11 Soldaten und Soldatinnen der Roten Armee und der Alliierten
12 im Mai 1945. Wir verneigen uns vor jenen, die um Kampf um
13 die Befreiung von der faschistischen Barberei millionenfach
14 ihr Leben im Kampf um die Freiheit Europas verloren, ihr
15 Leben riskierten, ihre Gesundheit ruinierten und ihre Seelen
16 unaussprechlichen Qualen aussetzen. Wir erteilen jedem
17 Ethnisierungsversuch der Befreiungstat eine deutliche
18 Absage.
19 Die Erinnerung an die Befreiung vom Faschismus steht ebenso
20 wie der deutsche Faschismus selbst singulär in der
21 Geschichte. Im Gedenken an den Holocaust und an die
22 Befreiung vom Faschismus verbietet sich jede
23 Inrechnungstellung aktueller nationalstaatlicher Politiken.
24 Die Held*innen und Opfer von damals wie ihre Hinterbliebenen
25 und Nachgeborenen stehen in keiner Weise in Verantwortung
26 für Das Handeln ihre Regierungen heute. Die Lehren aus der
27 Geschichte, das Primat der Verhinderung ihrer Wiederholung
28 sind nicht relativierbar. Das dem entsprechende Gedenken
29 darf nicht unter den Vorbehalt aktueller politischer
30 Opportumitäten gestellt werden. Der zweite Weltkrieg und
31 alle ihn begleitenden Ereignisse sind der denkbar
32 ungeignetste Gegenstand geschichtspolitischer
33 Intrumentailsierung. Jeder Versuch ist Verhöhnung der Opfer.
34
35
36 An der Seite der Geflüchteten im Bündnis mit „Pankow hilft“
37
38 Die LINKE.Pankow bekräftigt ihren Standpunkt an der Seite
39 der Geflüchteten, die in Berlin Schutz suchen.
40 Wir bleiben bei unserer scharfen Kritik der
41 Containerunterkünfte und sagen gleichzeitig ernergisch allen
42 unseren Widerstand an die gegen Flüchtlinge mobilisiern.
43 Mit dem Konzept der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von
44 Berlin „Ankommen- Teilhaben- Bleiben“ hat die Berliner LINKE
45 als erste Partei Berlins ein integriertes,
46 ressortübergreifendes Papier zum Umgang mit den
47 Schutzsuchenden vorgelegt. Dieses Konzept wurde und wird mit
48 interessierten Akteuren der Berliner Flüchtlingspolitik und
49 anderen Partner*innen aus der Stadtgesellschaft diskutiert,
50 um Leerstellen zu identifizieren, es zu qualifizieren und
51 seine grundlegenden Thesen in eine breitere Öffentlichkeit
52 zu tragen. Die LINKE. Pankow betielgit sich durch geeingente
53 Maßnahmend er Öffentlochektisarbeit aktiv daran, dieses
54 Konzept innerparteilich und nach aussen bekannt zu machen,
55 dass durch folgende Schwerpunkte gekennzeichnet ist:
56
57 1. Bleibeperspektive von Anfang an schaffen
58 Berlin braucht ein offenes Konzept, das Abschied nimmt von
59 der Abschreckungs- und Ausgrenzungspolitik, das den sozialen
60 Zusam menhang der Stadt stärkt und Neuankömmlinge in die
61 Lage versetzt, sich so bald wie möglich ein eigenständiges
62 Leben aufzubauen. Ihre Kompetenzen und mitgebrachten
63 Qualifikationen müssen anerkannt und alle Möglichkeiten
64 einer schnellen Aufenthaltsgewährung ausgeschöpft werden.
65
66 2. An den Lebenslagen orientieren
67 Asylsuchende und Flüchtlinge sind keine homogene Gruppe. Sie
68 bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit, kommen als
69 Familie oder als Einzelne, stehen in Berlin allein da oder
70 haben hier bereits ein Netzwerk von Bekannten und
71 Verwandten. Viele Flüchtlinge werden ihren Weg in das neue
72 Leben ohne große Schwierigkeiten selbst meistern, wenn sie
73 nicht durch staatliche Abwehrmaßnahmen davon abgehalten
74 werden. Andere werden Unterstützung brauchen. Ein offenes
75 Aufnahme- und Integrationskonzept setzt an diesen
76 Lebenslagen an und hält Unterstützung dort bereit, wo sie
77 nötig ist.
78
79 3. Zivilgesellschaft unterstützen
80 Die Bürgerinnen und Bürger Berlins reagieren mit großer
81 Solidarität auf die Flüchtlinge. Gemeinsam mit den
82 professionellen Netzwerken sind sie ein Garant für die
83 weltoffene Stadt und ein Bollwerk gegen eine Politik der
84 Stigmatisierung und Ausgrenzung. Diese
85 zivilgesellschaftlichen Initiativen müssen in die
86 Entwicklung von zukunftsweisenden Konzepten gleichberechtigt
87 einbezogen werden. Die Ressentiments gegenüber Flüchtlingen,
88 die bis in das bürgerliche Lager hineinreichen, gehören
89 geächtet.
90
91 4. Koordination und strategische Ausrichtung verbessern
92 Flüchtlingspolitik ist ein Querschnittsthema – sie fordert
93 den Bausenator ebenso wie die Schulsenatorin, den
94 Innensenator wie den Gesundheitssenator, die
95 Arbeitssenatorin wie Bürgermeister und Stadträtinnen und
96 Stadträte. Erst Kooperation, Steuerung und Berichterstattung
97 stellen sicher, dass die Umsteuerung gelingt, die einzelnen
98 Maßnahmen ineinandergreifen und Ressourcen dort ein gesetzt
99 werden, wo sie notwendig sind.
100
101 5. Für eine andere Flüchtlingspolitik im Bund und in Europa
102 aktiv werden:
103 Viele der auf Ausgrenzung ausgerichteten, repressiven
104 Regelungen gegen Flüchtlinge sind Bundesgesetz. Wir setzen
105 uns dafür ein, das Abschottungssystem der Europäischen Union
106 abzubauen. Nicht die Grenzen, die Geflohenen müssen
107 geschützt werden, deshalb ist die EU-Grenzschutzagentur
108 Frontex abzuschaffen. Wir wollen das Dublin-System
109 verändern, damit Geflüchtete ihr Aufenthaltsland selbst
110 bestimmen können und es zu einem fairen Ausgleich zwischen
111 den EU-Staaten kommt.
112
113
114 Mitglieder der Bezirksverbandes sind bereits Teil der
115 Initiativen rund um die Pankower Gemeinschaftsunterkünfte
116 dun arbeiten engagiert in der neu gegründeten LAG
117 Partizipation, Integration und Flüchlungspolitik des
118 Landesverbandes mit. Wir laden unsere Mitglieder und
119 Sympatsiant*innen ein, weiterhin nach Initiativen in ihrem
120 Umfeld Ausschuss zu halten, den Kontakt aufzunehmen und sich
121 mit und in den Initiativen zu engagieren. Wenn das alte
122 Motto von der Solidarität als Zärtlichkeit der Völker jamals
123 Sinn gemacht hat, dann hier und heute in der aktiven
124 Flüchtlingsarbeit.
125
126 „Das muss drin sein“ – DIE LINKE startet Kampagne
127
128 „Das muss drin sein – Leben ohne Zumutungen“ – hinter diesem
129 provokativen Motto verbirgt sich eine Initiative der LINKEN,
130 die einen Schwerpunkt der Arbeit der Partei bilden soll:
131 eine Kampagne gegen prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen.
132
133 Mit dem Begriff „prekär“ verbinden viele Menschen
134 unterschiedliche Erfahrungen:
135 Unsicherheit, Zukunftsangst, vor lauter Stress krank zu
136 werden, das Gefühl, aus dem
137 „Hamsterrad“ nicht mehr raus zu kommen, die eigene Zukunft
138 nicht planen zu können, das
139 Gefühl, ausgeliefert zu sein.
140 Wissenschaftliche Studien zeigen, dass etwa 25 % der
141 Arbeitsverhältnisse heute als
142 prekär bezeichnet werden müssen:
143
144 1. Das Einkommen reicht nicht, um über die Runden zu kommen
145 und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, niedrige
146 Einkommen führen zu niedrigen Renten und so zu Altersarmut.
147
148 2. Hyperflexible Arbeitsanforderungen, chronischer Stress
149 und Überlastung durch Überstunden machen krank.
150
151 3. In unterschiedlichen Formen prekärer Arbeit wie
152 Leiharbeit, Werkverträgen, Mini-Jobs oder
153 Solo-Selbständigkeit ist es kaum möglich, die eigene
154 Zukunft planen zu können.
155
156 4.Quer durch die Industrie, den Dienstleistungsbereich und
157 Teile des Öffentlichen Dienstes ist das Gesicht der
158 Arbeitsgesellschaft heute auch prekär - von der Reinigungs-
159 und Baubranche bis hin zur Pflege- und
160 Gesundheitsversorgung, von der Exportindustrie bis hin zur
161 Kreativwirtschaft und Universitäten.
162
163 5.BerufseinsteigerInnen kennen fast nur noch befristete
164 Arbeitsverträge, viele hängen in Schleifen von befristeten
165 Verträgen und Werkverträgen.
166
167 Für ein Drittel der Bevölkerung ist der Alltag von
168 permanenter und existentieller Unsicherheit
169 geprägt. Dazu tragen auch steigende Mieten und
170 Energiekosten, die Doppel- oder
171 Dreifachbelastung vor allem vieler Frauen, die sich um Job,
172 Kinder und Familienangehörige
173 kümmern müssen, die Ausgrenzung von Erwerbslosen durch die
174 zu niedrigen Hartz-IV-
175 Regelsätze und durch die Sanktionspraxis der Jobcenter,
176 durch zunehmende Altersarmut.
177 Oft kommen unterschiedliche Ursachen für Prekarität und
178 gesellschaftliche Ausgrenzung
179 zusammen: wie bei Menschen mit Behinderungen, die in
180 Werkstätten für Niedriglöhne
181 arbeiten oder bei MigrantInnen, die unter prekären
182 Bedingungen auf dem Bau oder in der
183 Pflege arbeiten. Eine gemeinsame Erfahrung der Prekären ist,
184 dass der Alltag immer mehr
185 zu einer Zumutung wird und eine selbstbestimmte
186 Zukunftsplanung schwer bis unmöglich ist.
187
188 Da die Folgen der Prekarisierung weit über die unmittelbar
189 Betroffenen hinaus wirken, geht
190 es der Partei darum, mit der Kampagne die Breite der
191 Bevölkerung anzusprechen.
192 Prekäre Jobs wirken als Druck auf die Löhne insgesamt. Ein
193 wichtiger Grund für prekäres Leben ist, dass die öffentliche
194 Daseinsvorsorge, der Zugang etwa zu Bildung,
195 Gesundheitsversorgung und Wohnen durch jahrelange
196 neoliberale Politik ausgehöhlt wurde. Prekarisierung und die
197 zunehmende Spaltung von Arm und Reich untergraben die
198 Grundlagen der Demokratie.
199 Dagegen arbeiten wir für ein solidarisches Bündnis von
200 Erwerbslosen, prekär Beschäftigten
201 und tariflich noch abgesicherten Kernbelegschaften.
202 Um dieses solidarische Bündnis drehen sich auch die
203 Forderungen der Kampagne. Im
204 Mittelpunkt stehen Forderungen, deren Durchsetzung konkrete
205 Verbesserungen der Arbeits-
206 und Lebensverhältnisse für große Teile der unteren und
207 mittleren Schichten bedeuten soll:
208 eine sanktionsfreie Mindestsicherung statt Hartz IV,
209 das Verbot sachgrundloser Befristungen,
210 die gleiche Bezahlung von LeiharbeiterInnen,
211 die geschlechtergerechte Umverteilung und
212 Verkürzung der Arbeit,
213 eine wirksame Deckelung der Mieten und Energiepreise,
214 mehr Personal für gute Bildung, Gesundheitsversorgung und
215 Pflege.
216
217 Die Kampagne will nicht nur das gesellschaftliche
218 Bewusstsein für die Zumutungen des prekären Arbeitens und
219 Lebens schärfen, sondern hat zum Ziel, für die Forderungen
220 gesellschaftliche Mehrheiten zu schaffen.
221 Vorbild ist dabei auch der jahrelange Kampf für den
222 Mindestlohn. Vor Jahren hatten Teile der
223 Gewerkschaften, soziale Initiativen und die LINKE begonnen
224 Druck für die Einführung eines
225 flächendeckenden Mindestlohns zu machen. Am Ende kam auch
226 die CDU-geführte
227 Bundesregierung nicht mehr an der gesellschaftlichen
228 Mehrheit für den Mindestlohn vorbei.
229 Solche Mehrheiten zu bilden, braucht langen Atem. Die
230 Kampagne gegen prekäre Arbeits-
231 und Lebensverhältnisse ist daher auch auf mehrere Jahre
232 ausgerichtet. Für politische
233 Parteien, denen oft vorgeworfen wird, nur von Wahlkampf zu
234 Wahlkampf zu denken, kein
235 kleiner Schritt. Auch bei der Planung und Umsetzung der
236 Kampagne geht die Partei neue
237 Wege. Die Schwerpunkte und Forderungen wurden im Vorfeld
238 breit in der Partei in
239 Workshops und Beratung mit den Kreisverbänden diskutiert.
240
241 Die LINKE. Pankow beteiligt sich an der Ausgestaltung und
242 Umsetzung dieser Kampagne. Berlin und insbesondere der
243 Bezirk Pankow sind in ganz besonderem Ausmaß von prekären
244 Lebensverhältnissen geprägt. Von jungen
245 Berufseinsteigerinnen und -einsteigern häufig noch nicht als
246 Belastung und eher als Chance und berufsbiographische
247 Selbstverständlichkeit empfunden, werden prekäre
248 Lebensverhältnisse als Dauerzustand durchaus
249 problematisiert. Der hohe Grad an Individaualisierung und
250 Digilaisierung im Bereich von Dienstleistungen und
251 kreativwirtschaft machen aber eine solidarische
252 Auseinandersetzung mit diesen Zumutungen neoliberaler
253 Gesellschaftszurichtung zunehmend schwierig. Die LINKE
254 bietet sich als Plattform und Partnerin dieser
255 Auseinandersetzugen an.
256 Dazu bildet die LINKE.Pankow eine Kampagenteam aus
257 Vertreter*innen des Bezirksvorstandes sowie aus mehreren
258 Basisstrukturen, die im Auftrag der Hauptversammlung
259 gemeinsam mit der Landesebene, die Kampagne für Pankow
260 mitentwickeln und verbreiten. Der Landesverband hat mit
261 seinem Beschluss „Gute Arbeit für Berlin“ des 5.
262 Landesparteitages bereits wichtige Bausteine für die
263 landeseitige Untersetzung der Kampagne erarbeitet. Sie
264 sollen in eine Ausformulierung der Kampagne auch mit Blick
265 auf die Wahlen 2016 Eingang finden.
266
267 Personalgewinnung 2016 jetzt beginnen
268
269 Die LINKE. Pankow beginnt frühzeitig mit der
270 Personalentwicklung für die Wahlen zu BVV und zum
271 Abgeordentenhaus in 2016.
272 Gerade bei der Gewinnung von Kandidatinnen und Kandidaten
273 für die BVV untenehmen wir besondere Anstrengungen. Hier
274 sind nicht nur geeingete Kandidat*innnen für die Tätigkeit
275 als Bezirksverordnete zu gewinnen, sondern auch für die
276 Tätigkeit als Bürgerdeputierte. Es hat sich in der
277 Vergangenheit immer wieder gezeigt, daß die
278 kommunalpolitische Arbeit einerseits in ihrer zeitlichen
279 Beanspruchungen unterschätzt wird, als auch in ihrem
280 inhaltlichen und politischen Herausfordungen nicht genug
281 Würdigung erfährt. Bei der Gewinnung von Frauen und
282 jüngeren Genoss*innen als Mitstreiter*innen in der
283 Kommunalpolitik müssen wir verstärkte Bemühungen
284 unternehmen. Dazu soll der Bezirksvorstand gemeinsam mit der
285 BVV- Fraktion im ersten Halbjahr 2015 eine Veranstaltung
286 durchführen, um grundsätzlich aufgeschlossenen
287 Interessierten einen intensiven Einblick in die Arbeit der
288 BVV zu ermöglichen und das interesse an Kommunalpolitik zu
289 befördern. Darber hinaus sind die Basisorganisationen und
290 Otsteilverbände gebeten, ihrerseits immer wieder zu prüfen,
291 ob die Arbeit der BVV- Fraktion und ihre inhaltlche
292 Begleitung schon überall den Stellenwert hat, der ihr als
293 Kernbestandteil der Kümmererpartei gebührt.
294
295
296 Wahlprogrammerarbeitung
297
298 Die LINKE. Pankow beginnt im März 2015 mit einer kritischen
299 Analyse zur Umsetzung der BVV- Wahlpgramms , unseres A-Z,
300 der laufenden Legislaturpersiode als erstem Schritt zur
301 Erarbeitung eines künftigen Programmes. Hierzu führen
302 Beziirksvortand und BVV- Fraktion eine gemeinsame
303 Klausurveranstaltung durch. Eine Programmgruppe aus Vorstand
304 und Fraktion wird weiterhin eine Vorschlag erarbeiten, wie
305 unter breitest möglicher Beteiligung von Basis und
306 interessierter Öffentlichkeit ein neues kommunlapolitische
307 Wahlpgramm erstellt werden kann. Der Hauptversammlung ist im
308 Herbst 2015 zu berichten.

Begründung

  1. Bewerten Sie die Original- und die eingebrachten Versionen eines Beschlusses, indem Sie über die Pfeile Ihre Zustimmung (hoch) oder Ablehnung (runter) ausdrücken. Sie können dabei auch mehreren Versionen zustimmen oder diese ablehnen.

  2. Wählen Sie, ob Änderungen im Vergleich zur Originalversion hervorgehoben werden sollen.

  3. Sie können hier auch eine neue Version des Beschlusses einbringen.